Strände und Badestellen stehen für Urlaub und Entspannung, Wassersport und Badespaß. Eine Gefahr wird in dem bunten Treiben gerne unterschätzt: Die krebserregende UV-Strahlung der Sonne. Wenn die Haut brennt und juckt, hat sie bereits erheblichen Schaden genommen. Je öfter dies passiert, desto mehr steigt das Hautkrebsrisiko. Um Tag für Tag die UV-Strahlung richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu schützen, gibt es ein einfaches, international gültiges Instrument: den UV-Index.
WATCH OUT bringt den UV-Index dort hin, wo die Gefahr besonders groß ist: An die Strände von Nord- und Ostsee, an Badeseen und an andere sonnige Orte der Freizeit. Dabei arbeiten wir mit engagierten Akteuren vor Ort zusammen und treten gemeinsam für eine gesundheitsbewusste Freizeitgestaltung ein.
Ultraviolette Strahlug - kurz UV-Strahlung - ist neben Wärme und Licht Bestandteil der Sonnenstrahlung. Kurzfristig sorgt sie für Sonnenbrand, kann auch die Augen schädigen und schwächt das Immunsystem. Außerdem entstehen Schäden im Erbgut von Hautzellen. Diese Schäden werden bis zu einem gewissen Grad vom Körper selbst repariert. Bei zu viel UV-Strahlung bleiben geschädigte Zellen jedoch dauerhaft im Körper zurück. Je öfter das passiert, desto höher ist das Risiko, dass daraus einmal Hautkrebs entsteht. Vorzeitige Faltenbildung und ein erhöhtes Risiko für Augenerkrankungen wie den Grauen Star sind weitere langfristige Folgen. Der Schutz vor UV-Strahlung ist deshalb jeden Tag von Bedeutung.
Prof. Eckhard Breitbart erklärt im Video (rechte Seite), wie genau sich die UV-Strahlung auf die Haut auswirkt.
Die Hautkrebszahlen steigen. In den letzten 20 Jahren sind die Fallzahlen von neu an Hautkrebs erkrankten Menschen um etwa 70 % gestiegen. Derzeit erkranken in Deutschland jedes Jahr über 308.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon rund 42.300 an der besonders gefährlichen Variante des Malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs). Etwa 4.000 Menschen sterben jährlich daran. Da Hautkrebs oft erst im Alter entsteht, führt unter anderem der Demografische Wandel zu einer steigenden Hautkrebsrate. Auch ein veränderter Lebensstil wie der zunehmende Tourismus seit den 1960er Jahren spielt dabei eine Rolle. Als aktuelle Herausforderung ist zudem der Klimawandel zu nennen, der dazu führt, dass die Haut mehr UV-Strahlung abbekommt.
Der Klimawandel beeinflusst die menschliche Gesundheit auf unterschiedliche Art und Weise. Auch bezüglich der UV-Strahlung und ihrer Belastung für die Bevölkerung sind verschiedene Effekte zu beobachten. Dazu zählen eine Erhöhung der Sonnenscheinstunden pro Tag verbunden mit mehr wolkenlosen Tagen, wodurch mehr UV-Strahlung zur Erdoberfläche durchdringt. Zudem erhöht sich die Durchschnittstemperatur. Dadurch gibt es mehr warme Tage im Jahr, die zu mehr Aufenthalten im Freien verleiten, wodurch die Haut öfter und länger der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Besondere Wetterphänomene wie eine zeitweilig ausgedünnte Ozonschicht im Frühjahr (Low-Ozone-Events) nehmen zu und können ebenfalls zu erhöhten UV-Werten führen. Mehr Informationen dazu gibt es beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Die UV-Strahlung der Sonne begegnet uns fast überall im Alltag, ob auf der Arbeit, beim Spaziergang im Park oder beim Sport im Freien. Bis dies bei unangemessenen UV-Schutz zu Hautkrebs führt, können Jahrzehnte vergehen. Zudem werden das Licht und die Wärme der Sonne oft als positiv wahrgenommen. Die Gefahr der UV-Strahlung ist deshalb sehr abstrakt und gerät gedanklich schnell in den Hintergrund. Hinzu kommt, dass der „einfachste Schutz" nicht immer der beste ist. So ist Sonnencreme eine einfache und hilfreiche Schutzmaßnahme. Wesentlich effektiver ist es jedoch, im ersten Schritt Ereignisse und Zeiten mit viel Sonne und somit viel UV-Strahlung gezielt aus dem Weg zu gehen und die Haut mit Kleidung zu schützen. Mehr Sensibilisierung für die UV-Strahlung und ihre Wirkung kann dabei helfen, sich angemessen und effeltiv vor ihr zu schützen ohne dabei auf Freizeitaktivitäten unter freiem Himmer verzichten zu müssen.
Um die Gefahr der UV-Strahlung sichtbarer zu machen, wurde in den 1990er Jahren der UV-Index ins Leben gerufen und von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angenommen. Der UV-Index ist eine Maßeinheit für die sonnenbrandwirksame UV-Bestrahlungsstärke und international gültig. Das heißt, aus der messbaren Intensität der UV-Strahlung der Sonne wird nach einer bestimmten Gewichtung die Gefahr für die Haut abgeleitet und auf einer Skala von 1 bis 11+ wiedergegeben.
Abbildung: Der UV-Index
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Dabei ist der UV-Index ist in fünf (farbliche) Gefahrenbereiche unterteilt und funktioniert wie eine Ampel. Bei Grün (1-2) ist kein UV-Schutz erforderlich und ab Rot (8-10) sind umfassende UV-Schutzmaßnahmen zu treffen. Ein UV-Index ab 11 (violett) entspricht einer Bestrahlungsstärke, die am Mittag um 12:00 Uhr bei wolkenlosem Himmel am Äquator vorherrscht - Ein Aufenthalt Draußen ist unbedingt zu vermeiden. Bereits ab einem UV-Index von 3 sollte im bestimmten Umfang auch UV-Schuz geachtet werden. Hierzulande stellen unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) des UV-Index zur Verfügung. Obwohl er bereits in verschiedenen Wetter-Apps und teilweise auch Wetterberichten berücksichtigt wird, ist der UV-Index vielen Menschen unbekannt oder wird kaum beachtet.
Dass Sonnenschutz wichtig ist, wissen die meisten Menschen. Ein Instrument, um die krebserregende UV-Strahlung der Sonne richtig einzuschätzen gibt es auch: Den UV-Index. Trotzdem steigen die Hautkrebszahlen. Positive Assoziationen gegenüber dem Licht und der Wärme der Sonne täuschen schnell über die Gefahr der UV-Strahlung hinweg. Gebräunte Haut wird als schön empfunden. Der Klimawandel begünstigt eine zunehmen UV-Strahlungsbelastung der Menschen. Hinzu kommt, dass geeigneter UV-Schutz an manchen Orten nur schwer umsetzbar ist.
Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe engagieren wir uns seit Jahrzehnten für die Hautkrebs-Prävention und haben mit WATCH OUT AT THE BEACH im Jahr 2022 ein weiteres Projekt initiiert. Mit dem UV-Index-Warn- und Informationssystem wollen wir angemessenen UV-Schutz auf unkomplizierte Weise ins alltägliche Bewusstsein der Bevölkerung rücken und so eine effektivere UV-Schutzpraxis erreichen.
Der Strand ist dafür der perfekte Ausgangspunkt. So wichtig Erholung und Freizeit sind, so notwendig ist die Beachtung geeigneter UV-Schutzmaßnahmen, und zwar bei jedem Strandbesuch. Der UV-Index ist dafür das geeignete Mittel, denn er macht die Gefahr der UV-Strahlung sichtbar, ist international gültig und leicht verständlich. Mit dem Schulterschluss zur Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) bezieht das UV-Index-Warn- und Informationssystem auch Menschen mit ein, die täglich am Strand und damit unter der Sonne arbeiten. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Strandbesucher:innen einen möglichst risikofreien und sicheren Strandaufenthalt zu ermöglichen. Darüber hinaus nimmt das Projekt WATCH OUT Schritt für Schritt auch andere Orte der Freizeit in den Fokus.
Im Video erklärt Betriebsärztin Dr. Dorothee Dill von der DLRG, wie das Herzstück von WATCH OUT - die UV-Index-Tafel - am Strand eingesetzt wird.
Gemeinsam mit der Werbeagentur HEIMAT und der Deutschen Krebshilfe haben wir ein passendes Symbol für unser Vorhaben entwickelt: Einen flirrend bunten Sonnenkranz auf schwarzem Hintergrund. Dabei verweist die schwarze Sonne auf die Gefahr der UV-Strahlung und erinnert an ein beobachtendes Auge, so wie die Sonne, die uns ständig "im Blick" hat. Gleichzeitig symbolisieren die bunten Ringe den UV-Index und stehen für den einen angemessenen Schutz vor UV-Strahlung. Das Symbol gepaart mti dem Slogan WATCH OUT (auf deutsch: Achtung) soll Menschen dazu motivieren, den UV-Index täglich zu checken und sich seinen Empfehlungen auseinander zu setzen. So werden sie automatisch sensibler für UV-Strahlung und UV-Schutz. Der Blick auf den UV-Index soll so alltäglich werden wie der Blick auf die Temperatur. Langfristig kann so das eigenen Hautkrebsrisiko und im Großen das der Bevölkerung gesenkt werden.
Um das UV-Index-Warn- und Informationssystem zu den Menschen an Orten der Freizeit zu bringen brauchen wir starke Partner:innen, die genau dort tätig sind. Die DLRG e.V. und verschiedene Tourismusinstitutionen unterstützen uns bereits dabei. Wir rüsten interessierte Gemeinden und weitere Akteure mit allen Materialien und Hintergrundinformationen aus, die es braucht, um WATCH OUT selbstständig vor Ort umzusetzen.
Die UV-Index Tafel macht die Gefahr der UV-Strahlung sichtbar. Sie kann an DLRG-Stationen, Strandaufgängen, Tourismusinformationen und anderen frequentierten Orten installiert werden. Die Skala der UV-Index-Tafel zeigt an wie stark die UV-Strahlung ist und welche Schutzmaßnahmen empfohlen werden. Mit einem beweglichen Pfeil kann sie im Handumdrehen an den aktuellen UV-Index angepasst werden. Der integrierte QR-Code bringt den aktuellen Indexwert und weitere Informationen blitzschnell aufs Smartphone.
Unsere spartphone-optimierte Microsite zu WATCH OUT zeigt den aktuellen UV-Index basierend auf Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) auf einen Blick an. Zusätzlich finden die Nutzer:innen viele spannenden und wichtigen Informationen zu den Themen UV-Strahlung und ihre gesundheitlichen Folgen, effetiven UV-Schutz und den Mythos der "gesunden Bräunung".
Ein flirrender Sonnenkranz auf schwarzem Hintergrund - Die Beachclag mit dem QR-Code im Kampagnen-Design fällt sofort ins Auge. Sie kann genutzt werden, um zusätzlich auf den UV-Index hinzuweisen. Dabei wirkt sie durch den mit der Micsro-Site verbundenen QR-Code für sich allein, kann aber auch in unmittelbarer Nähe einer UV-Index-Tafel stehen, um das Bild anzurunden. Die Beachflag ist ein optinaler Bestandteil des UV-Index-Warnsystems. Für besondere Aktionen können wir die Beachflag ggf. auch entleihen.
Unser Kampagnenflyer fasst die Informationen der Micro-Site zusammen und listet den UV-Index mit seinen Farben, Skalenwerten und Schutzempfehlungen auf. In Kombination mit den UV-Index-Tafeln kann das UV-Index-Warn- und Informationssystem so auch ohne Internetzugang von Freizeitgästen genutzt werden. Weitere Infomaterialien wie kleine "Checkkarten" für die Kampagne und aufmerksamkeitserregende Aufkleber stellen wir ebenfalls zur Verfügung.
Unserer Online-Schulung beinhaltet wissenschaftlich gesicherte Informationen zu den Themen UV-Strahlung, gesundheitliche Auswirkungen und UV-Schutz sowie zu unserem UV-Index-Warn- und Informationssystem. Dabei wird sowohl der UV-Schutz in der Freizeit betrachtet als auch im Kontext des Arbeitsschutzes für Beschäftigte, die im Freien tätig sind. Auch die Funktionsweise der Projektmaterialien wird erläutert. Praktische Handouts und Checklisten zum Ausdrucken sind ebenfalls Bestandteil des Schulungsmaterials.
Das UV-Index-Warn- und Informationssystem wird initiiert von der Deutschen Krebshilfe und der ADP e.V. in Kooperation mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Wir können die Projektmaterialien für eine geringe Eigenbeteiligung zur Verfügung stellen, begleiten unsere Partner:innen bei der Projektumsetzung und nehmen gerne Feedback und Ideen auf. Bei Bedarf stehen wir mit Infoständen für öffentliche Veranstaltungen und Aktionen im Sommer gerne zur Verfügung.